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“Es ist kein Baum, der nicht zuvor ein Sträuchlein gewesen.”
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Oberstufenabschlüsse an Schulen in GB

Im Vereinigten Königreich werden Schülerinnen und Schülern am Ende der Oberstufe verschiedene Abschlüsse angeboten, so etwa das berufsbildende BTEC (Zertifikat des Business and Technology Education Council) oder das Cambridge Pre-U, das angehende Studierende auf das nötige Wissen und die erforderlichen Kompetenzen für ein erfolgreiches Universitätsstudium vorbereitet. In Schottland werden außerdem Scottish Highers abgelegt. Diese Qualifikation bescheinigt den Schulabgängern eine breite Allgemeinbildung und gilt seit 1888 als die gängige Hochschulzugangsberechtigung. Wir möchten uns hier allerdings auf die beiden bevorzugten Abschlüsse für Schülerinnen und Schüler von 16 bis 19 Jahren beschränken, nämlich A Level und IB.

Der Sekundarschulabschluss General Certificate of Education – Advanced Level (kurz: A Level) wird in England, Wales, Nordirland sowie an einigen schottischen Schulen als Alternative zu Scottish Advanced Higher angeboten. Zwar dauert die Vorbereitung auf den Abschluss normalerweise zwei Jahre, doch legen manche Sixth Form Colleges auch einjährige Fast Track-A Level-Programme für besonders begabte Schülerinnen und Schüler auf.

Generell wählen die Kandidatinnen und Kandidaten drei, höchstens vier Fächer. Daher eignet sich der A Level-Abschluss im Großen und Ganzen besonders gut für Jugendliche mit ausgeprägten Stärken und Schwächen, da sie auf ihre Stärken setzen können. Außerdem bietet sich diese Qualifikation für diejenigen an, die schon ziemlich genau wissen, was sie nach der Schule studieren möchten.

Die Festlegung auf die A Level-Fächer will bezüglich des Studienwunsches gut überlegt sein, da für bestimmte Studiengänge unter Umständen eine spezifische Fächerkombination Voraussetzung ist. Um beispielsweise den Anforderungen eines späteren Medizinstudiums gerecht zu werden, empfiehlt es sich, Biologie, Chemie und Mathematik und/oder Physik als A Level-Fächer zu wählen.

Die drei bzw. vier gewählten fachlichen Schwerpunkte werden als Leistungskurse unterrichtet – angesichts der geringeren Anzahl von Fächern steht im Stundenplan ja mehr Zeit für eine ausgiebige Beschäftigung mit den entsprechenden Inhalten zur Verfügung. Bei der Abschlussqualifikation wird die Leistung gemäß einer Skala von der Bestnote A* bis E bewertet.

Das International Baccalaureate® (IB) Diploma Programme (DP) wird – wie der Name besagt –weltweit vergeben und anerkannt. Mittlerweile bieten auch immer mehr britische Schulen den Abschluss an – und zwar neben oder anstelle von A Level.

Das IB DP zielt darauf ab, die Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler zu vertiefen und zu erweitern. In diesem Sinne werden sie zwei Jahre lang in mindestens sechs Fächern unterrichtet, und zwar drei davon im Higher Level, die übrigen als Standard Level (Higher Level und Standard Level sind mit den deutschen Leistungs- und Grundkursen vergleichbar). Die sechs Fächer müssen mindestens zwei Sprachen, Mathematik, ein naturwissenschaftliches und ein gesellschaftskundliches Fach umfassen, das sechste kann frei gewählt werden. Im Hinblick auf ein anschließendes Studium halten sich IB-Schülerinnen und -Schüler somit alle Möglichkeiten offen.

Zusätzlich zu den sechs gewählten Fächern sind drei Kernelemente des Diploma Programms Pflicht. Dabei müssen alle den Kurs „Theory of Knowledge“ (TOK) absolvieren, der sich mit Erkenntnistheorie beschäftigt. Ferner beteiligen sie sich im Rahmen des sogenannten CAS (Creativity, Action, Service) Programms an einem kreativen/sozialen/gemeinnützigen Projekt und erstellen ein „Extended Essay“ (EE), also eine Facharbeit. Bei letzterer Aufgabe haben die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, sich einem Thema zu widmen, das Bezug zu einem ihrer sechs IB-Fächer hat und sie besonders interessiert.

Die Notenskala für die einzelnen DP-Fächer reicht jeweils von der Bestnote 7 bis zur schlechtesten Note 1. Für den TOK-Kurs und die Facharbeit werden Einzelbewertungen vergeben, die insgesamt bis zu drei zusätzliche Punkte zur Diploma-Bewertung beisteuern können. Für das CAS-Programm gibt es keine Punkte, allerdings ist die bescheinigte Teilnahme Voraussetzung für den Erhalt des Diploma. Für das Endergebnis werden die einzelnen Bewertungen zusammengezählt: Der Höchstwert liegt bei 45 möglichen Punkten, für das Bestehen sind mindestens 24 Punkte erforderlich.

Soviel also kurz und bündig zum Thema Oberstufenabschluss in Großbritannien. Wenn Sie mehr erfahren oder gern mit uns darüber sprechen möchten, welcher Kurs an welcher Schule sich am besten für Ihren Nachwuchs eignen würde, setzen Sie sich doch bitte mit uns in Verbindung. Wir informieren Sie auch gern über die Fächerkombinationen, die gewählt werden müssen, um den Zulassungsbestimmungen für deutsche Fachhochschulen und Universitäten zu entsprechen.

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